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Das macht 455.97 €.
Wie bitte? Ich traue meinen Augen kaum.
Für ein Regal und ein bisschen Krimskrams?
Brauche ich das wirklich alles?
Nein natürlich nicht!
Ich stehe nach langem warten an der Kasse eines bekannten schwedischen Möbelhauses. Schlucke, versuche mir nicht anmerken zu lassen, wie bedeppert ich mich gerade fühle und versuche so zu tun, als ob ich das wirklich alles will, was ich da gerade im Begriff bin zu zahlen. Ich zücke mit zitternden Fingern die Kreditkarte und denke mir: Ich kann’s ja wieder zurück geben.
Und das alles wegen einem Regal. Innerlich schlage ich die Hände über dem Kopf zusammen.
Mein nächster Urlaub rückt gefühlt immer weiter weg. Dafür muss ich jetzt erstmal wieder sparen.
Kennst du das auch?
Du würdest gerne, nachdem du an der Kasse warst am liebsten in einem Mauseloch verschwinden, die Dinge wieder zurück geben, aber du willst dir die Blösse nicht geben? Also verschwindest du so schnell wie möglich von der Bildfläche, denn in der Schlange hinter dir wartet eine Horde anderer, denen es genau gleich gehen wird, wie dir.
Du möchtest nur das kaufen, was du wirklich brauchst. Dann wirst du von den schönen Dingen überzeugt, die so wundervoll drappiert werden, dass du gar nicht anders kannst, als dich vom Kaufhaus “inspirieren” zu lassen und packst es einfach ein. Jedes einzelne Teil ist ja nicht so teuer. Und wenn es hier gut aussieht, dann sieht es bei mir zu Hause sicher genauso gut aus. Ach was – viel besser!
Wirklich?
Du würdest gerne durch das Möbelhaus flanieren können, schöne Dinge sehen und nicht stets der Versuchung widerstehen müssen alles was dich anlacht einzupacken?
Willkommen im Club! Ich habe mittlerweile eine tolle Wohnung, eine wunderschöne, harmonische Einrichtung die ganz mir entspricht und gehe immer mal wieder in ein Möbelhaus, um mich inspirieren zu lassen.
Aber nur dazu!
Ich kaufe nichts.
10 Ideen, wie du im Möbelhaus Zeit und Geld sparst
Wie kann ich durch ein Möbelhaus laufen und mich nicht ständig zurückhalten müssen, die schönen Dinge, die so günstig angepriesen werden, einfach einzupacken?
Vor dieser Herausforderung stand ich in meinem Leben sehr oft. Und geteiltes Leid ist halbes Leid, also lasse ich dich gerne daran teilhaben. 😉
Ich habe diese Herausforderung gemeistert. Heute kann ich ohne Probleme durch ein Möbelhaus laufen und nichts kaufen. Oder nur und ausschliesslich das kaufen, was den Anstoss gegeben hat überhaupt ins Möbelhaus zu fahren.
Du gibst auch immer zu viel Geld im Möbelhaus aus, oder?
Darum werde ich mit dir nun gemeinsam mehr Geld im Portemonnaie behalten.
Packen wir’s an:
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Schritt 1: Bestandsaufnahme
Du willst dir ein neues Sofa kaufen?
Dann dann hast du bestimmt vor bald ins Möbelhaus zu fahren.
Doch bevor’s los geht, schau dich zuerst mal bei dir zu Hause um. Check die Lage, was bei dir eigentlich alles so rumsteht. Mit dem Ziel, dass das neue Sofa sich noch viel besser in deine Wohnung integriert, oder heraussticht, als das alte.
So gehst du vor:
Mach eine Liste von Möbelstücken, die du bereits hast.
Dann markiere auf der Liste die Teile, die du besonders liebst, die du besonders gerne anschaust, mit denen du dich einfach pudelwohl fühlst, ohne die du niemals umziehen würdest.
Überlege dir, warum das so sein könnte. Was haben diese Gegenstände an sich, dass dich so magisch anzieht?
Ist es:
- das Material, oder
- die Materialkombination?
- eine Erinnerung, wie sie den Weg zu dir gefunden haben?
- der Farbton, oder
- den Geruch von Natur, die der Gegenstand in deinen Wohnraum versprüht?
Es gibt noch viele weitere Faktoren.
Finde deine.
Schritt 2: Hast du ein Platzproblem?
Hast du schonmal was im Möbelhaus gekauft und kommst zu Hause an, baust es auf und es ist: zu gross!
Es will einfach nicht da hinpassen, wo du es haben willst. Auch mit bitten, betteln und fluchen kommst du keinen Schritt weiter.
Bevor du in Zukunft los gehst, deine Zeit und dein Geld in deine Einrichtung zu investieren, um dich besser zu fühlen, mach folgendes:
Bei grossen Dingen, wie Regale, Schränke, Betten etc.:
Nimm einen Meterstab oder ein Massband zur Hand und messe den Bereich ab, den du zur Verfügung hast, um das Möbelstück aufzubauen.
Wenn du in deinem Schlafzimmer ein neues Bett aufstellen möchtest, weil du dein altes als zu klein empfindest, dann schau genau, ob du links und rechts noch genügend Platz hast, um aus dem Bett herauszukrabbeln.
Grosse Betten, die mit zwei Seiten an die Wand gepresst stehen, sehen einfach nicht schön aus. Eine Ausnahme gibt es jedoch: du fühlst dich damit wohl und dein Partner auch.
Bei einem Schrank der zwischen eine Tür und eine Wand gestellt werden soll, denk daran, dass der Lichtschalter nicht hinter dem Schrank verschwinden soll, wenn er mal steht.
Mess also nicht von der Tür zur Wand, sondern vom Lichtschalter zur Wand. So bekommst du ein gutes Maximalmass für die Breite deines neuen Schranks.
Prinzip verstanden?
Schritt 3: Kannst du Atmen?
Stell dir vor du bist ein einem Raum und die Luft wird knapp.
Du fängst an zu röcheln und dich so langsam wirklich unwohl zu fühlen. Panik kommt in dir auf und du versuchst mit allen deinen Kräften ein bisschen Sauerstoff in deine Lungen zu bekommen, doch es will einfach nicht.
Dann kommst du auf die Idee alle Fenster und Türen zu öffnen.
Ein Strom von frischer Luft erfasst dich und deine Lungen füllen sich mit Sauerstoff.
Ein Lächeln macht sich auf deinem Gesicht breit.
Hast du schonmal was im Möbelahaus gekauft und nachdem du es platziert hast gemerkt, dass es bei dir seinen Charme nicht entfalten kann?
Dann liegt es vermutlich daran, dass du keinen Raum für diesen Gegenstand bei dir hast oder noch nicht gemacht hast.
Gib auch deinen Möbeln Raum zu atmen.
Press dein Sofa nicht in eine Ecke. Stell es z.B. in die Mitte der Wand.
Stell auch dein Bett nicht in eine Ecke. Es wirkt eng und gepresst.
Je mehr Raum um einen grösseren Gegenstand möglich ist, desto mehr entfaltet er seine Persönlichkeit und seine Schönheit. Desto mehr zeigt er dir, wie perfekt er sich an seinem Platz fühlt und du wirst das spüren.
Gib dem Bett und den Menschen darin Raum zum Atmen.
Schritt 4: Das will ich
Und zwar nur das und ich gehe zielgerichtet darauf zu.
Meistens hast du einen Wunsch, und eine Vision welche Einrichtungsgegenstände du dir im Möbelhaus kaufen möchtest, weil du dir bereits länger Gedanken dazu gemacht hast. Bravo!
Schreib es dir auf.
Mach eine Einkaufsliste.
Sei dir bewusst, dass du nur diese Dinge benötigst.
Das ist schon die halbe Miete.
Schritt 5: Beim Flanieren aussortieren
Wenn du die schönen Dinge im Möbelhaus siehst, dann wertschätze sie geistig. Freue dich an ihrer Schönheit, oder der Cleverness des Designers. Und wenn die Hand danach greift und das Material testet und die Farben bestaunt, dann frage dich:
- Brauche ich das wirklich?
- Werde ich es auch wirklich verwenden?
- Passt es farblich und materiell in meine Wohnung?
Wenn du nur eine dieser Fragen mit Nein beantworten kannst, dann weisst du was zu tun ist.
Lass es, wo es ist. Behalte dein Geld und konzentriere dich wieder auf dein eigentliches Ziel – deine Einkaufsliste.
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Schritt 6: Mach deinen Wohntraum zu Gold
Weisst du, wie man Gold schürft?
Mir hat das neulich mein vierjähriger Grosscousin erklärt:
Man steht mit einem Sieb im Wasser.
Man packt viel Dreck in das Sieb und bewegt es im Wasser, sodass der ganze Schmutz durch das Sieb hindurch fallen kann.
Die kleinen Goldstücke schwimmen aber oben, weil sie viel leichter sind als der Dreck.
Lass auch du deine Goldstücke sichtbar werden.
Nimm dein persönliches Sieb zur Hand und lass die unwichtigen Dinge hindurchfallen.
- Die Dinge, die du nicht brauchst, die nicht zu dir und deinem inneren Wunsch nach einer harmonischen Wohnumgebung passen.
- Die kaum was kosten und auch nichts wert sind.
- Die im ersten Augenblick vielleicht etwas glitzern, du merkst aber, dass dies nur oberflächlich ist und der Dreck und das Fehlen von Erhabenheit diese Dinge nach unten zieht.
Lass den Dreck Dreck sein und finde deine persönlichen Goldstücke.
Schritt 7: Die Bibel
Was für die einen die Bibel ist, ist für die anderen der Möbelhauskatalog. Mit dem Unterschied, dass die Bibel nicht halbjährlich automatisch in deinen Briefkasten geflattert kommt.
Gestern hatte ich ihn wieder in meinem Postfach.
Der heiss ersehnte Möbelkatalog.
Was für andere Mode ist, ist für mich Einrichtung. Ich liebe es, mich inspirieren zu lassen.
Geht dir das auch so?
Allerdings habe ich herausgefunden, dass ich viele Dinge schön finden kann, sie jedoch nicht alle besitzen muss.
Zum Beispiel kann ich den Schal, den ich vor Jahren gekauft habe auch heute noch ebenso gut in meine bestehende, zeitlose Garderobe integrieren. Und ich kann dir sagen, ich liebe Schals! Ich würde mir gerne jedes Jahr mehrere Neue kaufen.
Doch brauche ich das wirklich? Nein.
Und ich kaufe auch keine mehr.
Genau so wie ich meiner Wohnung ein klares und leichtes Konzept gegeben habe, habe ich auch meine Mode einer zeitlosigkeit angepasst, die ganz mir entspricht.
Selbstverständlich hab ich auch Kleidungsstücke die eher unkonventionell sind. Und ich kaufe auch noch immer neue Kleidungsstücke. Aber nur, wenn ich diese wirklich brauche, oder ich nicht mehr schlafen kann, wenn ich sie nicht zu meinem Habitus zählen kann.
Genau so gehe ich auch mit meinen Möbeln vor.
Schritt 8: Schlaf drüber
Morgen sieht die Welt schon wieder ganz anders aus.
Ist es nicht oft so?
Heute in einem Laden was gesehen, morgen vergessen.
Manchmal auch nicht vergessen, dann zurückgegangen und Produkt gekauft. Aber nur, weil es mir keine Ruhe lässt und ich gemerkt habe, dass es wirklich zu mir passt und ich es lange zu schätzen wissen werde.
Kleidung und Möbel kaufe ich nur geplant an dem Tag, an dem ich sie zum ersten Mal gesehen habe. Alles andere kann warten und wenn die Ware zu mir will, dann wartet sie auch noch ein paar Stunden auf mich.
Ganz easy.
So ist es mit den Möbel auch. Kauf Möbel nicht, nur weil sie gerade günstig sind. Ausser, du wolltest genau dieses Stück sowieso kaufen, weil du dich aktiv dazu entschieden hast, weil es zu dir und deinem Wohnstil passt.
Fang jetzt nicht an zu mischen, nur weil es dich spontan anlacht.
Schritt 9: Die Verführung
Trägst du schon seit Tagen die Vorstellung eines ganz bestimmten Kissenbezugs in einem ähnlichen Farbton, wie deine Vorhänge mit dir herum?
Du gehst ins Einrichtungshaus und kommst in der Abteilung mit den Kissenbezügen an. Wow. So viele schöne Farben und Muster. Du bist total happy und nimmst den Kissenbezug, der dich im Vorbeigehen angelacht hat wahr. Er hat zwar eine ganz andere Farbe als deine Vorhänge, aber egal. Er sieht gerade einfach hammermässig aus.
Du freust dich, nimmst ihn mit, packst ihn zu Hause aus und merkst, dass die Stoffart und die Farbe sich echt mit deinen Vorhängen stechen. Das Licht zu Hause ist auch ein ganz anderes und irgendwie sieht die Kombi nicht so aus, wie du es dir vorgestellt hast.
Kein Wunder, oder?
Du hattest eine Vorstellung und einen Wunsch und hast dich von einem Gegenstand, der dir spontan zugewinkt hat, von deiner Mission abbringen lassen.
Kennst du das?
Keine Sorge. Das geht nicht nur dir so.
Sei dir aber künftig darüber bewusst.
Merke, wenn dir spontan ein Gegenstand zuwinkt. Er will dich nur verführen und von deinem eigentlichen Ziel, welches sich bereits in die aufgetan hat, abbringen.
Das ist der erste Schritt in Richtung Freiheit. Die Freiheit eine Wohnung zu gestalten, die ganz deinen inneren Vorstellungen entspricht.
Schritt 10: Deine Leidensgeschichte
Erzähle mir deine Leidensgeschichte. Verrate uns, was dir geholfen hat, beim Gang durchs Möbelhaus mehr Geld im Portemonnaie zu behalten. Und sag uns, wo du nicht weiterkommst. Ich freue mich auf deine Geschichte.
- Wer hat schonmal wirklich alles, was er an der Kasse im Möbelhaus gekauft hat sofort wieder zurückgegeben?
- Wer ist jedes Mal der Überzeugung, dass er wirklich nur das gekauft hat, was er wirklich braucht?
- Und wer lässt sich trotzdem immer wieder anziehen und schlendert gerne durch diese Hallen, die voll sind von schönen Dingen sind, die uns eine Vorstellung davon geben, wie wir wohnen könnten?
Und jetzt wünsche ich dir fröhliches Einkaufen der Dinge, an denen du lange Freude haben wirst und die zur dir und deinem Wohlfühlort passen.
Pack’s jetzt an!
Liebe Grüsse
Annette
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